STIMMUNG

Die allgemeine Stimmung ist bei den Führungskräften in der Autobranche eindeutig rückläufig.
Dies fällt im „Automotive Perspektive Index“ insbesondere bei den Herstellern und in der Zuliefer-
industrie auf. Die Arbeitszufriedenheit hat mit der Dauer der automobilen Strukturkrise gelitten
und zeigt wahrnehmbar schlechtere Werte als im Frühjahr 2009. Dies betrifft alle drei Teilsektoren
der Wertschöpfungskette, spürbar stärker Hersteller und Zulieferer. Manager der Hersteller und
Zulieferer halten ihre Firmen nicht mehr für so empfehlenswert als Arbeitgeber wie noch im März
diesen Jahres. Die Wechselbereitschaft von Mitarbeitern in der Automobilbranche liegt auf einem
noch vertretbaren Niveau, nimmt aber tendenziell zu.

ZUKUNFT
Die Führungskräfte sehen 14% (jeden siebten) der Arbeitsplätze von insgesamt 1,26 Mio. Arbeit-
nehmern in der Wertschöpfungskette gefährdet. Lediglich 29% der Manager glauben, dass die
Unternehmen gut auf die Bewältigung des Konjunktureinbruchs vorbereitet waren. Das Ende der
automobilen Nachfrage- und Struktur-Krise wird von jedem Dritten erst 2012 oder später erwartet.
Aus Sicht der Führungskräfte der Autobranche (Zulieferer, Hersteller/Importeure, Händler) treffen
die derzeitigen Probleme die vorwiegend mittelständischen Automobilzulieferer am härtesten,
gefolgt von den Fahrzeughändlern. In diesen Geschäftsfeldern werden zunehmend Arbeitsplatz-
abbau und Insolvenzen erwartet. Kooperationen und Fusionen werden ein Dauerthema für Auto-
mobilhersteller und Zulieferer bleiben. „Umweltfreundlichkeit“ und deren Kommunikation sind
nun konstante Größen im Wettbewerb um den Kunden. Auch glauben 61% der Brancheninsider,
dass ihr Unternehmen hinreichend innovativ ist, im Frühjahr 2009 waren es noch 68%. Das
zunehmende Preisbewusstsein des Marktes wollen alle drei Teilsektoren (Hersteller, Händler,
Zulieferer) mit der sukzessiven Rückführung von Rabatten zugunsten der Margen beantworten. Die
Sensibilität für Markenwerte kehrt langsam zurück. Die Lösung der Branchen-Herausforderungen
wird in Restrukturierungen (Strukturen/ Prozesse), Investitionen in Marketing/Vertrieb sowie in
Verbesserungen der Mitarbeiterführung gesehen. 50% der Gesprächspartner sehen nach wie
vor Potenzial für Produktivitätssteigerungen! Es wird erwartet, dass die Banken weiterhin
zurückhaltend bei der Kreditvergabe bleiben und zusätzliche Sicherheiten verlangen werden.
Zinserhöhungen und die Rückführung von Kreditlinien sind weniger zu erwarten.